Klinik Bad-Dürkheim

Die Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim

Die Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim wurde als Einrichtung für stationäre Psychotherapie und psychosomatische Rehabilitation konzipiert und im April 1981 eröffnet. Die Klinik liegt am Rande des Kurparks von Bad Dürkheim und ist dadurch eng mit dem städtischen Leben verbunden. Bei ihrer Planung wurden nicht nur standortbezogene Überlegungen berücksichtigt, auch die architektonische Gestaltung des Gebäudes diente dem Ziel, möglichst günstige Bedingungen für aktivierende und kommunikationsfördernde therapeutische Prozesse zu schaffen.

Das Behandlungskonzept der Klinik

Das Behandlungskonzept der Klinik basiert auf den wissenschaftlich fundierten, empirisch überprüften Verfahren der Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, wie sie mit breiter Indikation in der Psychosomatik, der klinischen Psychologie, der Psychiatrie und der Allgemeinmedizin eingesetzt werden. Für die Konzeption, medizinische und lerntheoretisch begründete psychologische Erkenntnisse plausibel miteinander zu verknüpfen, hat sich auch der Begriff “Verhaltensmedizin” etabliert.

Nach einer angemessenen organmedizinischen Diagnostik führt der Bezugstherapeut mit dem Patienten eine verhaltensanalytisch orientierte Exploration der Symptomatik, ihrer vorausgehenden Bedingungen und ihrer Konsequenzen durch. Auf dieser Basis wird gemeinsam ein plausibles übergeordnetes Störungsmodell entwickelt, aus dem Veränderungsziele und Therapiestrategien abzuleiten sind, mit denen ein Patient schrittweise zu einem alternativen eigenverantwortlichen Handeln im Interesse der Symptomreduktion, der Verbesserung des Leistungsvermögens oder des Aufbaus von gesundheitsbewusstem Verhalten gelangen kann. In der Therapie geht es darum, die spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen zu fördern, die für die adäquate Bewältigung solcher Anforderungen im Hier und Jetzt notwendig sind. Ziel jeder Behandlung ist die erfolgreiche medizinische, psychosoziale und berufliche Rehabilitation unserer Patienten.

Indikationen und Kontraindikationen

Innerhalb der zum ganzheitlichen Therapieverständnis der Verhaltensmedizin gehörenden Breite der Aufgabenbereiche haben sich in der Psychosomatischen Fachklinik Bad Dürkheim die nachfolgenden Hauptindikationen entwickelt:

  • Psychoreaktive Störungen (Neurosen, Belastungs- und Anpassungsstörungen, somatoforme Störungen) wie beispielsweise Depressionen, Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, dissoziative Syndrome, funktionelle Störungen sämtlicher Organsysteme, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und andere chronische Schmerzsyndrome, sexuelle Funktions- und Verhaltensstörungen. Persönlichkeitsstörungen, andauernde posttraumatische Persönlichkeitsänderungen, Impulskontrollstörungen, ADHS sowie Intervallbehandlungen bei Psychosen. Störungen des Essverhaltens (Anorexia und Bulimia nervosa, Esssucht mit Adipositas) und andere sogenannte klassische psychosomatische Krankheiten wie entzündliche Darmerkrankungen, chronisches Ulcusleiden, Asthma bronchiale und arterielle Hypertonie. Psychische Störungen im Zusammenhang mit oder in der Folge von schweren oder chronisch verlaufenden Erkrankungen wie beispielsweise Multipler Sklerose, Diabetes mellitus, Krebserkrankungen, chronischem Gelenkrheuma oder nach Unfällen mit bleibender körperlicher Behinderung.

Ein Behandlungsangebot kann nicht erfolgen, bzw. es besteht eine Kontraindikation bei folgenden Gegebenheiten:

  • Patienten mit erheblicher Minderbegabung oder ausgeprägter hirnorganischer Beeinträchtigung - Patienten also, die einen therapeutischen Veränderungsprozess nicht aktiv mitgestalten können. Akut psychotisch Erkrankte, für die das offene, beziehungsaktive und auf Selbstverantwortung ausgerichtete Setting der Klinik zu wenig Struktur und Stützung bietet. In der Regel sind auch Menschen mit chronischen Psychosen aufgrund eingeschränkter Instruktions- und Kontaktfähigkeit durch unser Therapieangebot überfordert. Patienten mit manifester substanzgebundener Abhängigkeit. Kontraindiziert ist auf jeden Fall die Aufnahme / Weiterbehandlung akut suizidgefährdeter Patienten. In der Regel werden Jugendliche unter 16 Jahren nicht aufgenommen. Seit 1996 ist unser Behandlungskonzept für die Altersgruppe zwischen 16 und 18 Jahren erweitert worden, wenn die unter 1.3 genannten Indikationen gegeben sind. Prinzipiell besteht für die stationäre Behandlung keine Altersobergrenze. Dennoch sollten die persönlichen Erwartungen älterer Patienten (eher passive Erholungskur versus aktive Veränderungsmotivation; Sanatoriumsruhe versus aktivierende Arbeitsatmosphäre) in einem ambulanten Vorgespräch geklärt werden. Auch Patienten mit zu geringen Deutschkenntnissen können von unseren Therapieangeboten nur beschränkt profitieren. Zur Klärung von Ausnahmevereinbarungen (z. B. für Patienten mit englischer, französischer sowie italienischer Muttersprache) muss in jedem Fall ein Vorgespräch geführt werden. Patienten sollten in der Lage sein, alltagsübliche Verrichtungen (z. B. Ankleiden, Körperpflege) zu bewältigen. Über die Behandlungsmöglichkeiten für nicht gehfähige oder anderweitig körperlich behinderte Patienten kann im Rahmen eines ambulanten Vorgesprächs entschieden werden.

Das Behandlungskonzept für Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen und anderen Persönlichkeitsstörungen

Die Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim beschäftigt sich seit über 20 Jahren intensiv mit klinischen und wissenschaftlichen Fragestellungen zur Diagnostik und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. In diesem Rahmen haben wir ein eigenes integratives stationäres Behandlungskonzept entwickelt und wissenschaftlich überprüft, dass die Problemstellungen bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen in besonderer Weise durch Ressourcenorientierung und Psychoedukation berücksichtigt.  Unser Behandlungskonzept ist an den neueren Entwicklungen der kognitiven Verhaltenstherapie und insbesondere an den schematherapeutischen Ansätzen von A. Beck und J. E. Young und an der dialektisch-behavioralen Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung von M. M. Linehan orientiert.

Die Behandlungsmaßnahmen für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen werden im Rahmen einer multimodalen und adaptiven therapeutischen Gesamtstrategie entwickelt, die sich an den individuellen Problemen orientiert und die über ein engeres Therapieverständnis hinausgehend die Beiträge aller Fachdisziplinen gleichwertig einschließt, die für bestimmte Problemlösungen erforderlich sind: Einzeltherapeutische Maßnahmen, cotherapeutische Betreuung, Entspannungstraining nach Jacobson, ein differenziertes Angebot an störungs- und problemspezifischen Gruppentherapien und Vorträgen, Partner- und Familiengespräche, sozio-, sport- und ergotherapeutische Angebote sowie medizinische und physiotherapeutische Interventionen haben je nach Problemstellung und Phase im Behandlungsverlauf einen wechselnden, aber grundsätzlich gleichgewichtigen Anteil.

Für Fragen stehen  folgende Ansprechpartner zur Verfügung:

Dr. Bernt Schmitz Fachklinik Bad Dürkheim Kurbrunnenstr. 12 67098 Bad Dürkheim Telefon  06322 934-0 Telefax  06322 934-266

zur Klinik www.ahg.de/duerkheim