ADHS bei Kindern

ADS / ADHS Kinder

Nicht ursächlich ist:

1.) zuviel Fernsehen,

2.) Lebensmittelallergien,

3.) zuviel Zucker,

4.) schlechtes Elternhaus, aber wenig durchschaubares und inkonsequentes (Wechsel zwischen Strenge und Verwöhnung) Erziehungsverhalten verschlimmert die Auswirkungen der Störung. Mütter von Kindern mit ADS haben etwa 4x so häufig beeinträchtigende psychische Probleme, wie Mütter andere Kinder. Wo Ursache und Wirkung ist, ist noch nicht bekannt.

5.) schlechte Schulen, auch hier gilt ähnliches wie oben bei den Eltern, Reizüberflutung in unruhigen Klassen verschlimmert die Auswirkungen der Störung

Allgemein gültige Erziehungsregeln sollte bei betroffenen Kindern besonders beachtet werden. Der Umgang  der Eltern und der Erzieher/ Lehrer oder anderer wichtiger Bezugspersonen sollte geprägt sein durch:

  • durch positive Zuwendung bei angemessenem Verhalten,

  • durch angemessene Aufforderungen und Grenzsetzungen in einer eindeutigen Weise,

  • durch angemessene negative Konsequenzen bei auffälligem Verhalten.

Diagnostische Hinweise der AD(H)S bis zum Vorschulalter

Schwangerschaft

  • Risikofaktoren, Stress, ungewöhnlich starke Kindsbewegungen

Säuglingsalter

  • Verstärkte Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, Schreibabies, massive Schlafstörungen, Fütterstörungen. Aber: SS und Säuglingsalter können auch unauffällig verlaufen („pflegeleicht“)

Kleinkindalter

  • Motorische Unruhe ab Laufalter („Seitdem er läuft, läuft er weg“)

Kindergartenalter

  • Spielstörungen (Impulsivität, mangelnde Ausdauer, häufiger Wechsel von Aktivitäten, massive Probleme bei Regelspielen, Gruppenaktivitäten, aggressives Verhalten)

Vorschulalter

  • Mangelnde soziale Kompetenzen, Vollbild der ADHS

Elternbeurteilungsbogen

( die Diagnose sollte aber immer vom Facharzt gestellt werden, der auch die Behandlung überwachen muss). Die Abgrenzung vor allem zu Persönlichkeitsstörungen kann schwierig sein, zumal diese auch als Komplikation der Störung auftreten können.

(in Anlehnung an Parents’ Rating Scale [ Wender PH (1995) Attention-deficit hyperactivity disorder in adults. Oxford University Press, New York, Oxford Washington, DC, pp 97-113 ]), auszufüllen von der Mutter des Patienten (falls diese nicht zur Verfügung steht, vom Vater); gar nicht=0, etwas=1, deutlich=2, sehr viel=3 (HKS wahrscheinlich bei Gesamt- Score 12)

Beurteilen Sie bitte, inwieweit Ihre Tochter/Ihr Sohn zwischen dem Alter von 6 und 10 Jahren folgende Verhaltensweisen aufwies:

Elternbeurteilungsbogen 6-10 Jahre | gar nicht=0 | etwas=1 | deutlich=2, | sehr viel=3

1.  unruhig – überaktiv | | | |

  1.  	erregbar 
     	– 
     	impulsiv |  |  |  |
    
  2.  	störte 
     	andere 
     	Kinder |  |  |  |
    
  3.  	fing 
     	etwas 
     	an 
     	und 
     	führte 
     	es 
     	nicht 
     	zu 
     	Ende, 
     	kurze 
     	Aufmerksamkeitsspanne |  |  |  |
    
  4.  	zappelte 
     	dauernd |  |  |  |
    
  5.  	leicht 
     	abgelenkt |  |  |  |
    
  6.  	Wünsche 
     	mussten 
     	sofort 
     	erfüllt 
     	werden, 
     	war 
     	leicht 
     	zu 
     	frustrieren |  |  |  |
    
  7.  	weinte 
     	häufig |  |  |  |
    
  8.  	Stimmung 
     	wechselte 
     	rasch 
     	und 
     	extrem |  |  |  |
    
  9. 	neigte 
    	zu 
    	Wutausbrüchen 
    	und 
    	unvorhersagbarem 
    	Verhalten |  |  |  |
    

Gesamtscore (Summe) | __________ | | |

Gesamtscore (Summe)


Bei Kindern resultieren oft schlechte Schulleistungen, schlechtere Schulabschlüsse und schlechtere Berufsaussichten,   Kontaktschwierigkeiten, vermehrte Unfälle, Gesetzesübertretungen, Angststörungen und andere emotionale Schwierigkeiten, vermehrte Streitereien mit den Eltern. Da diesen Schwierigkeiten oft auch andere und gleichzeitig vorhandene psychische Störungen zu Grunde liegen, ist die Unterscheidung oft schwierig, welche Störung jetzt welche Folgen hat.

Ein nicht unerheblicher Anteil von hyperkinetischen Kindern hat auch im Erwachsenenalter erhebliche psychische Probleme. . Dabei handelt es sich zum einen um Sekundärstörungen wie Suchterkrankungen, affektive Störungen (überwiegend Depressionen) und Persönlichkeitsstörungen. Andererseits scheint bei einem Teil der im Kindesalter Betroffenen ein hyperkinetisches Residuum fortzubestehen. Zusammenfassung gesicherter biographischer Risikofaktoren für die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten Nach: U.T. Egle · S.O. Hoffmann · M. Steffens · Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend als Prädisposition für psychische Störungen im Erwachsenenalter,Gegenwärtiger Stand der Forschung, Der Nervenarzt, 1997 · sozioökonomischer Status, Mütterliche Berufstätigkeit im ersten Lebensjahr Schlechte Schulbildung der Eltern Große Familien und sehr wenig Wohnraum Kontakte mit Einrichtungen der „sozialen Kontrolle" Kriminalität oder Dissozialität eines Elternteils Chronische Disharmonie/Beziehungspathologie in der Familie Unsicheres Bindungsverhalten nach 12./18. Lebensmonat Psychische Störungen der Mutter oder des Vaters Schwere körperliche Erkrankungen der Mutter/des Vaters Alleinerziehende Mutter   Autoritäres väterliches Verhalten Verlust der Mutter „Häufig wechselnde frühe Beziehungen" Sexueller und/oder aggressiver Missbrauch Schlechte Kontakte zu Gleichaltrigen Altersabstand zum nächsten Geschwister <18 Monate Uneheliche Geburt Hoher Gesamtrisikoscore Jungen vulnerabler (anfälliger) als Mädchen Zusammenfassung gesicherter biographischer Schutzfaktoren im Hinblick auf die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten U.T. Egle · S.O. Hoffmann · M. Steffens · Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend als Prädisposition für psychische Störungen im Erwachsenenalter,Gegenwärtiger Stand der Forschung, Der Nervenarzt, 1997 · Beziehung zu mindestens einer primären Bezugsperson Großfamilie/kompensatorische Elternbeziehungen/ Entlastung der Mutter Gutes Ersatzmilieu nach frühem Mutterverlust Überdurchschnittliche Intelligenz Robustes, aktives und kontaktfreudiges Temperament Sicheres Bindungsverhalten Soziale Förderung (z.B. Jugendgruppen, Schule, Kirche) Verlässlich unterstützende Bezugsperson/ en im Erwachsenenalter Lebenszeitlich späteres Eingehen „schwer auflösbarer Bindungen" Geringere Risikogesamtbelastung Mädchen weniger vulnerabel als Jungen ADS und Hochbegabung Intelligente und speziell hochbegabte Kinder sind nach einer Auffassung von AD(H)S oft schwerer betroffen als normal begabte AD(H)S-Kinder. Außerdem kommen nach Beobachtung von behandelnden Ärzten hochbegabte Kinder mit ADS proportional häufiger vor als ohne ADS. Dies konnte allerdings noch nicht bestätigt werden. Dank ihrer Intelligenz können sie sich über einen längeren Zeitraum anpassen und integrieren, jedoch fallen die Auswirkung der Störung bei ihnen umso höher aus, wenn sie damit fehlschlagen. Lebenskrisen und Depressionen können die Folge sein. Bekannt ist dieses Phänomen unter anderem aus der Schule, wo immer wieder hochbegabte Schüler in fortgeschrittenen Klassenstufen einen erheblichen Leistungseinbruch zeigen, ohne dass

Zusammenfassung gesicherter biographischer Risikofaktoren für die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten Nach: U.T. Egle · S.O. Hoffmann · M. Steffens · Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend als Prädisposition für psychische Störungen im Erwachsenenalter,Gegenwärtiger Stand der Forschung, Der Nervenarzt, 1997 ·

Niedriger sozioökonomischer Status,

Mütterliche Berufstätigkeit im ersten Lebensjahr

Schlechte Schulbildung der Eltern

Große Familien und sehr wenig Wohnraum

Kontakte mit Einrichtungen der „sozialen Kontrolle"

Kriminalität oder Dissozialität eines Elternteils

Chronische Disharmonie/Beziehungspathologie in der Familie

Unsicheres Bindungsverhalten nach 12./18. Lebensmonat

Psychische Störungen der Mutter oder des Vaters

Schwere körperliche Erkrankungen der Mutter/des Vaters

Alleinerziehende Mutter   Autoritäres väterliches Verhalten

Verlust der Mutter

„Häufig wechselnde frühe Beziehungen"

Sexueller und/oder aggressiver Missbrauch

Schlechte Kontakte zu Gleichaltrigen

Altersabstand zum nächsten Geschwister <18 Monate

Uneheliche Geburt

Hoher Gesamtrisikoscore

Jungen vulnerabler (anfälliger) als Mädchen

Zusammenfassung gesicherter biographischer Risikofaktoren für die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten Nach: U.T. Egle · S.O. Hoffmann · M. Steffens · Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend als Prädisposition für psychische Störungen im Erwachsenenalter,Gegenwärtiger Stand der Forschung, Der Nervenarzt, 1997 ·

Zusammenfassung gesicherter biographischer Schutzfaktoren im Hinblick auf die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten U.T. Egle · S.O. Hoffmann · M. Steffens · Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend als Prädisposition für psychische Störungen im Erwachsenenalter,Gegenwärtiger Stand der Forschung, Der Nervenarzt, 1997 ·

Dauerhafte, gute Beziehung zu mindestens einer primären Bezugsperson

Großfamilie/kompensatorische Elternbeziehungen/ Entlastung der Mutter

Gutes Ersatzmilieu nach frühem Mutterverlust

Überdurchschnittliche Intelligenz

Robustes, aktives und kontaktfreudiges Temperament

Sicheres Bindungsverhalten

Soziale Förderung (z.B. Jugendgruppen, Schule, Kirche)

Verlässlich unterstützende Bezugsperson/ en im Erwachsenenalter

Lebenszeitlich späteres Eingehen „schwer auflösbarer Bindungen"

Geringere Risikogesamtbelastung

Mädchen weniger vulnerabel als Jungen

ADS und Hochbegabung

Intelligente und speziell hochbegabte Kinder sind nach einer Auffassung von AD(H)S oft schwerer betroffen als normal begabte AD(H)S-Kinder. Außerdem kommen nach Beobachtung von behandelnden Ärzten hochbegabte Kinder mit ADS proportional häufiger vor als ohne ADS. Dies konnte allerdings noch nicht bestätigt werden. Dank ihrer Intelligenz können sie sich über einen längeren Zeitraum anpassen und integrieren, jedoch fallen die Auswirkung der Störung bei ihnen umso höher aus, wenn sie damit fehlschlagen. Lebenskrisen und Depressionen können die Folge sein.

Bekannt ist dieses Phänomen unter anderem aus der Schule, wo immer wieder hochbegabte Schüler in fortgeschrittenen Klassenstufen einen erheblichen Leistungseinbruch zeigen, ohne dass sonstige äußere Gründe dies erklären könnten.